Blogs kannst du mit allen möglichen Inhalten füllen. Welche Art Blog passt aber zu dir, wenn du über Geisteswissenschaften bloggen willst? Hier findest du die Antwort. #Bloggen #WissKomm #BlogTipps
Blogger-Nähkästchen

Worüber schreiben in geisteswissenschaftlichen Blogs?

Manchmal ist es inspirierend, sich die Suchanfragen anzusehen, die Leser*innen auf die eigenen Blogs führen. Heute z.B. danke ich einem anonymen Google-Suchendem für die Frage „über was schreibe ich in meinem Blog“. Liebe*r unbekannte*r Leser*in, dieser Post ist dir gewidmet, damit du und alle anderen in Zukunft auf diesem Blog fündig werden, wenn sie sich fragen, worüber sie im eigenen Blog schreiben können. Hier gibt es Infos zu vier Blogkatergorien, die sich besonders für das geisteswissenschaftliche Bloggen anbieten. Am Ende weißt du, welche Art Blog am besten zu dir passt!

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https://hnp9zs.podcaster.de/download/Podcast_Blog_Inhaltstypen.mp3

Personal Blogs:

Der klassische Tagebuchstil gilt häufig als ursprünglichste aller Blogarten. Du schreibst darin über dein Leben, Dinge, die dich persönlich inspirieren oder erzählst Anekdoten, die dir oder Menschen, die dir nahe stehen, passiert sind. Personal Blogs kannst du aber natürlich auch für das geisteswissenschaftliche Bloggen nutzen, z.B. kannst du damit dein Dissertationsprojekt begleiten. Absolut öde wird diese Art des Blogs allerdings, wenn du ihn lediglich als „Have-done“-Auflistung deines Tages betreibst. Darum Finger weg von Personal Blogs, wenn dir folgende Punkte nicht liegen:

  1. Einen Spannungsbogen gestalten – jeder Post folgt einem klaren Aufbau. Beginne mit einer Situation, steigere die Spannung und Ende mit einer Pointe. Deine Leser*innen möchten schließlich unterhalten werden.
  2. Kultiviere deinen eigenen Stil – Personal Blogs leben von ihrer persönlichen Note bzw. der Persönlichkeit ihrer Autor*innen. Kehre also ein wenig dein Innerstes nach außen und mache aus dir selbst deine ganz eigene Marke.
  3. Sprich nicht nur über dich, sondern über Dinge, die deine Leser*innen interessieren können – ja, deine Persönlichkeit ist für’s Bloggen wichtig. Wenn du aber zu viel über dich schreibst, wird das am Ende nur eine Person so wirklich interessieren und das bist du selbst. Wenn du andere erreichen willst, solltest du aber über Dinge schreiben, die auch anderen nützen können. Klingt einfach, ist es manchmal nicht. Mit ein bisschen Übung, und im besten Falle mit direktem Austausch mit deiner Zielgruppe, wirst du dich aber bald in deine Leser*innen hineindenken können.  

Eine nicht-geisteswissenschaftliche aber Autoren-Bloggerin, die einen Personal Blog betreibt, ist z.B. The Bloggess

Blogs kannst du mit allen möglichen Inhalten füllen. Welche Art Blog passt aber zu dir, wenn du über Geisteswissenschaften bloggen willst? Hier findest du die Antwort. #Bloggen #WissKomm #BlogTipps

Themenblogs

Reiseblogs, Foodblogs und natürlich auch geisteswissenschaftliche Blogs sind meist Themenblogs. Sie widmen sich einer besonderen Leidenschaft oder einer Expertise des Bloggenden. Artikel sollen in erster Linie informativ sein, selbst wenn auch hier Persönlichkeit eine Rolle spielen kann, darf und in meinen Augen auch sollte. Baue einen Themenblog auf, wenn du:

  1. Expert*in auf einem Gebiet bist das bist du natürlich vor allem in deinem eigenen Forschungsfeld. Damit hast du ein Thema, das dich begeistert und über das du dich gerne mit anderen austauschen magst.
  2. Mit großer Leidenschaft ein Hobby verfolgst – mal ehrlich, wir sind ja nicht nur Geisteswissenschaftler*innen. Bloggen kann auch ein schöner Ausgleich zur Forschungsarbeit sein und man kann sich darüber natürlich auch mit anderen vernetzen, die dem gleichen Hobby fröhnen. Je mehr du dich für ein Thema ereifern kannst, desto besser, denn man darf nie vergessen, dass dein Blog dich über Jahre begleiten soll.

Tolle Themenblogs aus den digitalen Geisteswissenschaften sind z.B.: http://scottbot.net/, https://dragonfly.hypotheses.org/, https://www.matthewjockers.net/, https://ivorytower.hypotheses.org/, https://weltliteratur.net/

Nischenblogs

Eigentlich sind Nischenblogs natürlich auch Themenblogs. Nur sind die Themen eben etwas spezieller. Wenn du zum Beispiel einen Literaturblog schreiben willst, aber hauptsächlich Krimis liest, warum  nicht gleich einen Krimiblog schreiben? Wenn du dich für Kinofilme interessierst und hauptsächlich Comicverfilmungen schaust, warum nicht deine Expertise in dieser Nische vertiefen? Das Gute daran ist, dass du deine Zielgruppe noch genauer vor Augen hast als beim Themenblog. Darum kannst du deine Artikel noch besser auf sie zuschreiben. Also: Nischenblog, wenn:

  1. du in einem Thema eher tiefes Detailwissen als breites Allgemeinwissen hast.
  2. ein ganz klar definiertes Teilgebiet dich besonders interessiert und du dein Wissen hier vertiefen möchtest.
  3. du dich in einem sehr speziellen Thema vernetzen willst.
  4. es dich besonders reizt, deine Artikel auf eine ganz bestimmte Gruppe von Lesern zuzuschreiben.

Ein schönes Beispiel für einen Nischen-Buchblog ist: New Zealand Crime Watch

Der eigene Blog ein Magazin

Grundsätzlich ist in der Blogosphäre der Grundsatz der Spezialisierung weit verbreitet. Das kuriose Detailwissen, die persönlich Note, das Expertentum – das ist es, was Blogger*innen den breit aufgestellten professionellen Schreiber*innen voraus haben. Es spricht aber natürlich nichts dagegen, einen Magazin-Blog zu gestalten, in dem die Menüpunkte sehr unterschiedliche Kategorien abbilden. Vor allem wenn du dich mit Kolleg*innen in einem Team zusammen findest, ist diese Art des Bloggens für euch eine schöne Möglichkeit, eure Ideen zu verwirklichen. Denn einen Magazinblog zu führen, kann eine Menge Arbeit sein, die sich leichter erledigen lässt, wenn sie auf mehrere Schultern verteilt wird. Für dich ist der Magazinblog die beste Lösung wenn du:

  1. dich in vielen Themengebieten auskennst oder eine breite Allgemeinbildung hast.
  2. du dich nicht auf ein Thema oder einander verwandte Nischenthemen beschränken kannst oder möchtest.
  3. du dein professionelles Wissen präsentieren möchtest, um dein Profil zu schärfen.

Ein wirklich toller geisteswissenschaftlicher Magazin-Blog ist: https://www.54books.de/

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Aufbau deines Blog-Projekts. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir davon (z. B. gleich hier im Kommentarfeld) berichtest.

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Ein Kommentar

  • feuerblut

    Vielen Dank für das Erwähnen der Weltenschmiede!
    Angesichts dessen, dass ich bis auf unseren nur einen einzigen anderen Blog kenne, der sich größtenteils mit Weltenbau beschäftigt, hoffen wir doch sehr, damit eine Lücke in der Bloggosphäre gefüllt zu haben 🙂

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